Startpunkt für die sieben Wochen Fastenzeit waren die Erfahrungen vieler Menschen auf die Demonstrationen für Demokratie und Freiheit in fast allen deutschen Städten im Februar. Mit Slogans wie „Nie wieder ist jetzt“ oder „Rassismus ist keine Meinung“ war eine erstaunlich große Anzahl von Menschen auf die Straße gegangen, um sich gegen Rassismus, Exklusivismus, Ignoranz und Intoleranz auszusprechen. Wir haben uns im Bistum Essen daraufhin in der Fastenzeit mit den Themen Freiheit und Unfreiheit, Wut, Toleranz und Intoleranz, Angst, Solidarität und Ignoranz und Verzweiflung beschäftigt. Es war uns wichtig, sowohl auf politische Themen als auch auf Emotionen zu schauen, die gesellschaftliche Relevanz zu scheinen haben. Wir haben uns damit beschäftigt, inwiefern unser Glaube eine besondere Verantwortung für alle unterdrückten, übersehenen, ausgeschlossenen und diskriminierten Menschen beinhaltet und was das konkret bedeuten kann und muss.  

Als Motiv haben wir das Bild „mit brennenden Herzen“ gewählt. Zum einen ist in diesem Motiv die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ aus dem Jahr 1937 hörbar, die die bedrängte Lage der römisch-katholischen Kirche im damaligen Deutschen Reich thematisiert und die Politik und Ideologie des Nationalsozialismus verurteilt. Zum anderen schwingt die bekannte Erzählung von den Emmaus-Jüngern mit: „Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Weg zu uns redete?“ (Lk 24,32). Unsere „brennenden Herzen“ vereinen beide Dynamiken: Die Ungerechtigkeiten unserer Zeit deutlich zu spüren und die Auferstehungs- und Hoffnungsbotschaft an Ostern mit brennenden Herzen im Empfang zu nehmen.  

Für das Team, Bernadette Wahl

Ein Herz, das …

Wofür brennt dein Herz?

Die Fastenzeit bietet eine Gelegenheit zur Orientierung. In den letzten Jahren wurden immer wieder über die Grundpfeiler unserer Gesellschaft diskutiert, sei es in der Öffentlichkeit oder im Privaten. Das Selbstverständliche in unserer Gesellschaft steht zur Debatte. Somit stellen sich die drängenden Fragen: In welcher Gesellschaft möchten wir leben? Was beschäftigt uns nachts? Welche Gesellschaft wünschen wir uns? Und welche Rolle spielt die Kirche dabei?

Während der siebenwöchigen Fastenzeit beschäftigten wir uns im Bistum Essen ausdrücklich mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen wie Unfreiheit, Intoleranz und notwendiger Solidarität sowie den Emotionen von Wut, Angst und Verzweiflung, die viele Menschen nachts wachhalten. Und dabei behalten wir eines fest im Blick: Unsere christliche Hoffnung auf mehr Gerechtigkeit und Akzeptanz für alle Menschen, die wir im Osterfest bekräftigen und feiern. Gleichzeitig stellt sich das Bistum Essen damit ausdrücklich gegen jede Form von Rechtsextremismus und Ausgrenzung.  

Zum Anhören

Die Themenwochen

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