Angst

Marco Michalzik – Angst

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Einleitung zum Thema

“Glaubst du eigentlich weiter dran, dass alles gut werden wird?” – Das, was einmal selbstverständlich war, wird immer mehr in Frage gestellt. Das persönliche Vertrauen darauf, dass Gesellschaft sich weiter positiv entwickelt und wir in eine sichere Zukunft gehen, kann bei den aktuellen Debatten begründet schwerer fallen. Auch die Atmosphäre von Nachrichten und Erlebnisse innerhalb unserer Familien- und Freundeskreise können Angst auslösen.  

Doch was macht diese Angst eigentlich aus und wie können wir einen guten Umgang mit ihr finden? Ähnlich wie bei der Wut ist das Gefühl Angst nicht einfach rein gut oder schlecht. Sie kann erschöpfen, Schlaf rauben, Lähmen und unverhältnismäßige Handlungen auslösen. Durch Nervosität, Besorgnis oder Unsicherheit weist Angst darauf hin, dass es etwas gibt, was bedroht ist und das Schutz braucht.  Umso mehr Freiheit, Recht und Würde des einzelnen angegriffen oder als schutzbedürftig wahrgenommen werden, desto größer kann die Angst werden.  

Der Zuspruch “Fürchte dich nicht!” lässt sich häufig in der Bibel finden. “Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten…” steht in Psalm 27. Psalm 18 spricht von Gott als “feste Burg” und “mein Schild”. Doch mit einem bloßen “Fürchte dich nicht!” ist es oft nicht getan. Gott bietet darüber hinaus an, dass er bei uns bleibt. Dass er unsere Sorgen und Nöte kennt und versteht. Der Heilige Geist wird “höchster Tröster” genannt. Trost, Zuflucht, Verständnis und Schutz – das ist Gottes Reaktion auf unsere Angst und unsere Zweifel daran, dass alles gut werden wird. 

In dieser Themenwoche werden wir – auch durch den Wortkunst-Text von Marco Michalzik – die Vielfältigkeit von Angst wahr- und ernstnehmen. Neben den liturgischen Bausteinen stellen wir Ihnen wieder Fragen, mit denen Sie persönlich ihre Haltung checken können. Für ihre kleinen und großen Angstmomente in dieser Woche wünschen wir, dass Gott Sie darin nicht alleine lässt.  

Für das Team, Bernadette Wahl  

Gebet zur Angst

Jesus, auch du warst einsam und du kennst Angst.

Du hast überhaupt kein Problem damit gehabt zu weinen und zu lieben. Wie krass muss das eigentlich für dich gewesen sein, zu wissen, was später am Kreuz auf dich zukommen wird?

Ich habe auch manchmal Zeiten, in denen meine Angst echt groß ist. Am liebsten will ich mich dann ablenken, weil ich nicht den Mut und nicht die Kraft habe, mich ihr zu stellen und weil ich mich fühle, als könnte ich gar nichts ändern.

Manchmal zweifle ich dann an der Zukunft und an unserer Gesellschaft, manchmal an Freundschaften und Familie und oft zweifle ich an mir.

Sei bei mir in jeder Sekunde und bis in jede dunkle Ecke meines Lebens. Fürchte dich nicht, sagst du. Ich möchte glauben, dass ich bei dir sicher bin.

Amen

Material für den fünften Fastensonntag