Wut

Marco Michalzik – Wut

Wut von Marco Michalzik als Audiodatei

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Einleitung zum Thema

“Krass. Das haben sie nicht gesagt!” – Es kann richtig wütend machen, wenn Menschen ausländerfeindliche, rassistische oder andere diskriminierende Gedanken aussprechen, als wäre es normal. Manchmal kann man den auslösenden Punkt gar nicht genau identifizieren – aber die Wut im Bauch ist deutlich spürbar. In solchen Situationen würde man am liebsten laut schreien, Holz hacken oder intensiven Sport machen.  

Wie oft waren Sie in den letzten Wochen aufgrund der aktuellen gesellschaftlichen Debatte und der einhergehenden Ungerechtigkeiten wütend? Beim Lesen oder Schauen von Nachrichten, im Gespräch mit anderen, zum Stammtisch, bei Familien-Feiern oder einfach, weil die Situation im Allgemeinen so kompliziert und schädlich ist. Durch diese Erfahrungen ausgelöst, beschäftigen wir uns in dieser Woche intensiv mit dem Gefühl WUT.  

Wo viel Reibung ist, ist viel Kraft und Energie. Es scheint etwas Wichtiges dran zu sein an der Wut! Unsere Gefühle sind Informationen und Hinweise darauf, wie wir Situationen innerlich erleben. Wut ist, wie alle anderen Gefühle auch, also in sich erstmal nicht negativ oder positiv. Sie ist ein Hinweis auf fehlende Autonomie, Wertschätzung, Sicherheit oder Zugehörigkeit. Das kann sich körperlich oder mental zeigen. Auch gesellschaftlich macht Wut müde, raubt trotzdem Schlaf und kann nicht für immer zu Gast bei uns sein.  

In dieser Themenwoche bieten wir einen Wut-Text von Wortkünstler Marco Michalzik, liturgische Bausteine für die Seelsorgenden in den Kirchengemeinden, ein Segensgebet, wieder einige Check deine Haltung-Fragen, ein Live-Bibellettering mit Rebecca auf Instagram @ruhrbistum und praktische Achtsamkeitsübungen für den Alltag. Wie hilfreich wäre es für unsere Gesellschaft, wenn wir unsere eigenen inneren Wut-Spiralen in dieser Woche in den Blick nehmen, der gesunden Wut als Lebenskraft Raum geben und nicht in ihr stecken bleiben würden?  

Für das Team, Bernadette Wahl  

Gebet zur Wut

Gott, ich bin so schrecklich wütend. Ich will schreien und werfen und laufen und Holz hacken und boxen gleichzeitig, sonst bleibt die Wut echt in mir drin.

Mein Gehirn und Verstand setzen gerade aus. Und für Mitgefühl hab ich überhaupt keinen Raum mehr. Mein Kopf ist rot, ein Kloß in meinem Hals, Steine auf meiner Brust und mein kleines Herz. Das brennt.

Warum? Warum sind Menschen so? Warum sieht das niemand außer mir und warum macht niemand was dagegen? Respektlosigkeit, Ohnmacht, Abhängigkeit, Diskriminierung, Ausgrenzung, Ignoranz, Manipulation, Streit – warum muss ich diese Begriffe so oft benutzen?

Man sagt, du bist die Sonne der Gerechtigkeit.
Gut und gerecht.
Und du hältst die Welt in deinen Händen.

Wirklich? Du sagst selbst, selig die hungern und dösten nach Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden.

Gott ganz ehrlich, ich hab Hunger.

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